Mit Haareschneiden bessert der einfache Soldat Woyzeck seinen Sold auf. Sogar seinen eigenen Körper stellt er für wissenschaftliche Experimente zu Verfügung, um für seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames Kind zu sorgen. Bis kaum noch etwas von ihm übrig bleibt und ihm jegliches Menschsein ausgetrieben wird. Als Marie dem schneidigen Tambourmajor verfällt, gibt es für Woyzeck, der naiven und ausgebeuteten Kreatur, kein Halten mehr. Das Opfer wird zum Täter und der schwindelnde Abgrund reißt ihn und was er liebt mit sich fort.
Historisches Vorbild für Büchners Bühnenfragment ist der 1780 in Leipzig als Sohn eines Perückenmachers geborene Johann Christian Woyzeck. Aus Eifersucht erstach er die 46-jährige Johanna Woost und wurde am 27. August 1824 auf dem Marktplatz in Leipzig öffentlich hingerichtet. Mit „Woyzeck“ gelang dem erst 23-jährigen Georg Büchner eine radikale Studie darüber, unter welchen gesellschaft- lichen Bedingungen sich der Mensch als solcher wahrnehmen kann.
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