The room is never empty, the past is yet to come

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Ausstellung
Erasmus Leinweber & Nicola Feuerhahn eröffnen das Ausstellungsjahr in der Malerkapelle Königslutter
In einem seiner Spätwerke, dem Timaios, begründete der griechische Philosoph Platon das Konzept der Weltseele. Nach dem dort erzählten Mythos entstand die Weltseele zusammen mit dem Kosmos aus reiner Notwendigkeit heraus: Anders konnte der Weltschöpfer aus dem Chaos der bereits vorhandenen Materie keine Ordnung schaffen. Die Erschaffung und Beseelung des Kosmos ist hier im Grunde eine sehr akribische Aufräumaktion, eine Aneinanderreihung physikalischer Phänomene und chemischer Prozesse, die letztlich dem Universum selbst Vernunft und Bewegung einpflanzt. Und diese Prinzipien, so die Idee, kommen in den Individuen, die den Kosmos bewohnen, bruchstückhaft wieder zum Ausdruck.

Erasmus Leinweber ist fasziniert von der Idee der Beseeltheit der Dinge, und den Analogien von Makro- und Mikrokosmos. In seinen Malereien sucht er nach diesen inneren Welten, Seelen, und in der Malerkapelle, die früher für Begräbnisse genutzt wurde, sucht er spezifisch nach den Seelen, die sich nach dem Ableben des mit ihnen verbundenen Körpers eventuell neue Reviere erschlossen haben. Vorbildhaft für seine Farbwahl war dabei der nahegelegene Kaiserdom.

Auch aus dem alten Griechenland stammen viele der Denkkonzepte, denen sich Nicola Feuerhahns Arbeiten widmen. Ihr besonderes Augenmerk gilt häufig dem romantischen Eros und den diesen Komplex umgebenden Ritualen und Gedankenkonstrukten.
Feuerhahns vornehmlich bildhauerische Arbeiten aus Glas, Kunststoff und Keramik, kleine, bewusst an den Kitsch angrenzende Skulpturen, wirken verletzlich und nackt. In der Malerkapelle ist es eben diese Verletzlichkeit, mit der sie sich beschäftigt: Welche Transformationsprozesse durchlaufen wir nach einer emotionalen Verletzung, nach einem Verlust, einem Bruch, einer Kränkung des Eros, welche Rolle spielt Authentizität bei dieser Auseinandersetzung mit dem verwundeten Selbst?

Feuerhahn und Leinweber haben beide ein Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig absolviert. Ihre sonst sehr unterschiedlichen Herangehensweisen überschneiden sich thematisch: Die Sichtbarmachung des Flüchtigen, kaum Wahrnehmbaren, Unsichtbaren und Vielleicht-Nie-Dagewesenen nimmt eine zentrale Rolle in ihren Arbeitsprozessen ein.

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Terminübersicht

Freitag, den 03.05.2024

15:00 - 18:00 Uhr

Samstag, den 04.05.2024

15:00 - 18:00 Uhr

Sonntag, den 05.05.2024

15:00 - 18:00 Uhr

In der Nähe

Malerkapelle Königslutter

Samuel-Hahnemannstraße 5
38154 Königslutter am Elm

Website

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