Lothar Bölck präsentiert sein Programm "Bölck gibt Stoff, immer wieder".
Lothar Bölck ist sich sicher: "Politiker/innen sind wie Immobilien: Unbeweglich, aber käuflich. Zwar lautet am Anfang der Laufbahn das Motto der Politikerin/des Politikers: Ge(h)wissen. Doch schon bald läuft sie/er nur noch der eigenen Lobby nach."
Erst zu Fuß, später nur noch bei Fuß. "Statt Demokratie wagen", so der Kabarettist", fordere diese Spezies einen Dienstwagen. So werde aus einem Lebenslauf eine Autobiographie.
Das komme nicht von ungefähr, denn Parteien und Staat seien inzwischen heimliches Eigentum großer Automobilkonzerne.
Die SPD gehöre VW, die CSU BMW, die Arbeitsagentur gehöre FORD und der BND AUDI, denn AUDI hieß früher HORCH. Die Metamorphose des Politikerinnen und Politiker, so Bölcks Schlussfolgerung, "von Dienenenden eines Volkes zum Dealerinnen und Dealern zweier Herrinnen und Herren."
Dealen heiße handeln. "Die morgendliche Frage jeder Politikerin, jedes Politikers lautet also: Wie kann ich dealen ohne zu handeln? Der Handlungsdealraum ist der schmale Grat zwischen Fraktionszwang und Lobbyismus und zwischen Eigenheim und Fremdbestimmung." Rechts die Partei, links der Aufsichtsrat, hinter ihm ihr Ehemann bzw. seine Frau und vor ihr/ihm die Karriere.
Im Ergebnis dieser Gratwanderung falle der eigentliche Auftraggeber - das Volk - hinten runter. Die Politikerverdrossenheit beweise: Das Volk sei nicht auf den Mund gefallen. Drum müsse man ihn stopfen - Mundtote redeten schließlich nicht. Um das Volk wieder etwas gesprächig zu machen, hält die Politikerin/der Politiker eine Sprechstunde ab. Einmal im Monat, für eine ganze Stunde, darf das Volk sprechen. Der Rest sei Schweigen.
Den Versuch der Politikerin/des Politikers dabei Lobby, Partei, Ehemann, Ehefrau und Volk unter einen Filzhut zu bringen, so Bölck, nenne man die Quadratur des Wahlkreises. Dennoch, in der Sprechstunde weiche sie oder er nie den Fragen der Zeit aus. Nur den Antworten. Und weil das Volk lange Zeit alles schlucken musste, darf es hier sein Schweigen brechen. Danach hat es lange dran zu kauen.
Lothar Bölck gibt Stoff. Immer wieder! Denn die Demokratie drohe zu verkommen. Sie taumele zwischen Allmacht und Ohnmacht, Einfluss und Abfluss. Ideologie und Idiotie. Seitdem die Börsennotierungen bei den Fernsehübertragungen von Bundestagsdebatten am unteren Bildschirmrand eingeblendet werden, würden die wahren Machtverhältnisse offenkundig. Oben würden die Kenntnisarmen reden. Und die Einflussreichen würden sie unterlaufen.
Der Einlass erfolgt bereits um 17:30 Uhr.
Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 18 Euro und an der Abendkasse 20 Euro.
Eintrittskarten können verbindlich beim Veranstalter
unter der Telefonnummmer 05341 /32418 / per Mail: wopie-veranstaltungen@t-online.de erworben werden.
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