Rund die Hälfte der drei Stunden spielt sich auf oder unter dem Wasser ab, denn das Asyl von Sullys Familie beim aquaphilen Metkayina-Clan geht mit einem Erlernen ihrer Lebensweise einher. Die bunt schillernde Vielfalt der Flora und Fauna des Planeten Pandora lässt den Film immer wieder wie eine spektakuläre Naturdokumentation wirken, bei der man fast vergisst, dass man sich in einer künstlich erschaffenen Science-Fiction-Welt befindet. In allen Farben und Formen präsentieren sich Pflanzen und Kreaturen: Der Tulkun, der an einen riesigen buckligen Wal erinnert, aber auf jeder Kopfseite zwei Augen hat. Die fliegenden und schwimmenden Tetrapteronen, faszinierende Mischwesen zwischen fliegendem Fisch, Flugsaurier und Schmetterling. Überall schwirrt und flirrt, flattert und wabert es in den schönsten Farben und Formen, Unterwasserinsekten wirbeln mit zarten, tellerförmigen Tragflächen durchs Wasser, Orchideengewächse und Farne lassen ihr Blattwerk und Blütenfäden im Wasserstrom wippen, filigrane Seeanemonen und bizarr geformte Korallen spreizen sich, transparent glühende Fisch-Schwärme ziehen vorbei. Man spürt, dass der Meeres-Enthusiast James Cameron hier in seinem Element ist, "der Weg des Wassers verbindet alle Dinge, vor deiner Geburt und nach deinem Tod" lautet das Mantra des Wasservolks.